Als eine disruptive Technologie wird die Entwicklung der künstlichen Intelligenz bezeichnet. Was das in der Konsequenz bedeutet, ist vielen (so auch mir) häufig noch gar nicht klar.
Umso wichtiger finde ich es, dass sich gerade junge Menschen mit diesen Themen intensiv auseinandersetzen. Der Studierende Moritz Cermann hat sich mit seiner herausragenden Bachelorarbeit in der Geovisualisierung intensiv damit auseinandergesetzt. Ich bin beeindruckt von dieser tollen Arbeit:
Moritz Cermann:
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Meine Arbeit behandelt die Entwicklung eines Systems, das aus ganz normalen Handy- oder Drohnenfotos nicht nur die 3D-Struktur einer Umgebung rekonstruiert, sondern auch versteht, was dort zu sehen ist. Das System kann dann in dieser 3D-Szene gezielt nach Objekten suchen und Fragen beantworten wie zum Beispiel „Wo steht ein Sofa zum Entspannen?“ oder „Zeige mir alle Parkplätze in der Szene“, wobei diese Bereiche dann in der Szene entsprechend markiert werden. Das Besondere daran ist, dass man dem System in natürlicher Sprache Fragen stellen kann, ohne dass es vorher auf bestimmte Objekte trainiert werden musste. Dieser Ansatz wird oft bezeichnet als Szenenverständnis basierend auf einem offenen Vokabular (Open-Vocabulary Scene Understanding).
Während bisherige Methoden für dieses Szenenverständnis zu Beginn informationsreiche Daten wie Tiefeninformationen, Punktwolken und Kamerapositionen benötigten, kommt mein Ansatz mit einfachen Farbbildern aus, die beispielsweise mit einer Drohne aufgenommen wurden. Ich habe dieses System sowohl in Innenräumen als auch in großflächigen urbanen Umgebungen getestet. Dabei hat sich gezeigt, dass die Methode verschiedenste Konzepte und Strukturen erkennen und interpretieren kann und sehr flexibel und robust ist. Während dieses Thema momentan noch eher ein Forschungsthema ist, kann ich mir gut vorstellen, dass ein solches oder ähnliches Szenenverständnis-System in Zukunft Stadtplanern, Architekten und aber auch autonomen Systemen bei der Planung, Navigation oder Analyse helfen kann.
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